Juliano Camara und die Schwebenden Köpfe

Das Jahr 2025 markiert die Veröffentlichung von Schwebende Köpfe, dem neuen Album des Gitarristen und Komponisten Juliano Camara. Mit sorgfältig ausgearbeiteten Arrangements und einer hybriden Instrumentierung schlägt das Album Brücken zwischen Konzertmusik, der Tradition der brasilianischen populären Musik und der Freiheit der Improvisation.

Inspiriert von der Idee der Gleichzeitigkeit und multiple Gedanken, schlägt Julianos Musik ein Hören in Bewegung vor: Gesten, die sich überlagern, kontrastieren, koexistieren – und zwischen Abstraktem und Konkretem, Intimem und Extravagantem, Hell und Dunkel oszillieren. Die Darstellung der „schwebenden Köpfe“ steht für die Vielfalt von Identitäten, Ethnien, menschlichen Landschaften und Kulturen in all ihren Ausdrucksformen. Zugleich ist sie eine Metapher für den menschlichen Geist, der zwischen Traum und Wachzustand, zwischen Realität und Fantasie, zwischen festem Boden und ätherischem Raum schwebt.

Bei dem Release-Konzert spielen neben Juliano Camara (Siebensaitige Gitarre): Edu Mota (Schlagzeug), Mikko Krebs (Klarinette, Flöte), Jesus Carrillo (Flöte), Maline Eune (Violine I), Alina Gropper (Violine II), Anna von Koch (Violoncello) und Valentina Solis (Kontrabass).

Wer ist Juliano Camara?

„Ich bin in der kleinen Stadt Tiradentes, Brasilien, aufgewachsen. Die Straße war eine Erweiterung meines Hauses. Diese kindliche Freiheit, einfach hinauszugehen, ohne eine feste Uhrzeit zum Zurückkehren, lässt einen manchmal die Welt entdecken wollen. In Dresden gestrandet, wächst hier eine Familie, bestehend aus einer kleinen Tänzerin und einer Komponistin, die in ihrem Bauch ein weiteres Leben zeichnet. Mein Vater ist Gitarrist und meine Mutter Architektin. Schon vor meiner Geburt war mein Schicksal besiegelt: Klangarchitekt. Als Kind hörte ich die Struktur des Regens, prasselnd auf dem Dach der Küche, ließ meine Gedanken im rhythmischen Takt der Fenster und Türen der kolonialen Stadt streifen. Diese Partitur des Alltags ist gereift und nun schon materialisiert in den Alben Inventos (2015)/Música Disfarçada de Gente (2019), zusammen mit Guanduo. Aus Brasilien nach Afrika, durch Europa bis in die Ecken von Minas Gerais suche ich weiterhin die beste Form, die Musik auszudrücken, die in meinem Kopf schwebt.